Gepflegte Villen in Blankenese, Luxus in der Hafencity und Kopfsteinpflaster auf dem Kiez. Wir stellen die schönsten Stadtteile von Hamburg vor und verraten, welche Ecken du lieber meiden solltest.
Leben am Wasser - Viele Stadtteile sind eng mit der Elbe verbunden
Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und in 7 große Bezirke unterteilt: Mitte, Altona, Eimsbüttel, Hamburg-Nord, Wandsbeck, Bergdorf und Harburg. In den Bezirken befinden sich 104 große und kleine Stadtteile.
Gepflegte Villen und idyllische Uferlandschaften: Bei einer Bootstour entdeckst du Hamburg aus einer ganz neuen Perspektive. Wähle zwischen einer Tour durch die Speicherstadt und einer Fahrt ins Grüne. Hier findest du eine Übersicht mit Angeboten.
Viel Grün und buntes Stadtleben. Dazu ein breiter Fluß auf dem gigantische Containerschiffe fahren. Die Hamburger lieben ihre Perle an der Elbe. Besucher schätzen die historische Architektur und das maritime Flair.
Bleib dran - Speicherstadt, St. Pauli und Schanzenviertel: Wir starten unsere Entdeckungsreise mit einer Karte, auf der die spannendsten Stadtteile von Hamburg eingezeichnet sind.
Deine Touren-Empfehlungen
Hamburg-Mitte: Das historische Rathaus und barocken Prunkbauten am Jungfernstieg. Wir starten in der Innenstadt und ziehen weiter Richtung Hafen. Schau, ob du die Binnenalster auf der Karte findest.
Karte - Stadtteile von Hamburg im Überblick (drücken zum Vergrößern)
Die Binnenalster ist ein künstlicher See in der Innenstadt. Direkt am Ufer verbindet die Promenade am Jungfernstieg die Altstadt mit der Neustadt. Von der Binnenalster führen zwei schmale Kanäle in Richtung Elbe und Hafen.
Der größere der beiden Kanäle heißt „kleine Alster“ wenn du ihr mit den Augen folgst, siehst du rechts die Speicherstadt: Dieser Stadtteil lockt mit gigantischen Kontorhäusern und verspielter Klinkerarchitektur.
Zurück zur Karte: Links von der Binnenalster erstreckt sich St. Pauli vom Hafen bis zum Stadtpark „Planten un Plomen“. Das Herz von St. Pauli bilden die berüchtigten Vergnügungsmeilen Große Freiheit und Reeperbahnn.
Im nördliche Teil von St. Pauli finden sich echte Geheimtipps wie das angesagte Schanzenviertel und das quirlige Karoviertel mit individuellen Läden und Cafés. Wir starten mit Teil 1 unserer Entdeckungsreise: Komm mit in die Innenstadt und entdecke das historische Rathaus und den Jungfernstieg.
Wie ein gigantischer Spiegel reflektiert die Binnenalster die prachtvollen Fassaden am Jungfernstieg. Der künstliche See prägt die Innenstadt und versprüht maritimes Flair.
Die Innenstadt von Hamburg - Rathaus, Arkaden und Jungfernstieg
Im Bild oben, ganz rechts, siehst du die grün bepflanzte Promenade des Jungfernstieg. Lass deine Augen langsam nach links wandern: Die weißen Bögen am Wasser sind die Arkaden. Sie verbinden Jungfernstieg und Rathaus und haben Hamburg den Spitznamen „Elbflorenz“ eingebracht.
Glitzernde Schaufenster und prunkvolle Fassaden. Direkt hinter den Arkaden erstreckt sich der „Neue Wall“ - Hamburgs feinste Shoppingmeile. Der breite Boulevard ködert betuchte Kunden mit Shops von Designer-Marken wie Louis Vuitton und Armani.
Der Neue Wall ist die Luxus-Shopping-Meile von Hamburg - Foto: © Tianalima
Auch für den „normalen“ Geldbeutel bietet die Innenstadt super Einkaufsmöglichkeiten: Spitalerstraße und Mönckebergstraße führen dich in Richtung Hauptbahnhof. Dort warten Fastfood-Restaurants, Elektronikmärkte und die großen Klamotten-Ketten. Besonders empfehlen können wir die Gegend um die St.-Petri-Kirche.
Der Jungfernstieg ist Hamburgs Lieblings-Treffpunkt am Wasser. Dort kannst du dir das berühmte Hotel vier Jahreszeiten anschauen und einen Cappucino im Alsterpavillon genießen. Alle Infos dazu in unserem Artikel zum Jungfernstieg.
Lass uns noch kurz einen Abstecher in die Neustadt machen. Die fläzt sich groß und breit zwischen die Altstadt im Osten und St. Pauli im Westen.
Fachwerkhäuser und ein Labyrinth aus verwinkelten Gängen. Im 19. Jahrhundert erstreckte sich das Gängeviertel von der Innenstadt bis zum Hafen. Die Cholerea-Epidemie von 1892 und der zweite Weltkrieg hinterließen schlimme Narben: Heute sind nur noch wenige Häuser erhalten.
Vor einigen Jahren sollten die verbliebenen Gebäude abgerissen und mit Bürotürmen ersetzt werden. Das verhinderten engagierte Hausbesetzer und das Gängeviertel konnte als buntes Mini-Viertel erhalten werden.
Gängeviertel - Bunter Szene-Kiez in der Innenstadt - Foto: © Ken Widenz
Speckstraße, Bäckerbreitergang, Caffamacherreihe und Valentinskamp: Heute kannst du in den liebevoll bemalten Gassen und Innenhöfen bunte Street Art bewundern, Open-Air-Konzerten lauschen und in zauberhaften Läden shoppen. Komm mit: Wir spazieren weiter in den Süden der Neustadt.
Schwarz wie die Nacht und stark wie Störtebeker: Der Espresso im Café Milch weckt selbst die stärksten Seemänner auf. Dazu das Treiben auf der belebten Ditmar-Koel-Straße beobachten und das Leben genießen.
Einwanderer aus Südeuropa (vor allem aus Spanien und Portugal) brachten in den 1970er Jahren Leidenschaft und Temperament ins steife Hamburg - und hervorragende Küche: Die wurde zum Verkaufsschlager und Markenzeichen des Portugiesenviertels.
Ditmar-Koel-Straße - Unser Geheimtipp zum Essen gehen - Foto: © Oscity
Im Sommer duftet es im Portugiesenviertel herrlich nach Paella und gegrilltem Fisch. Setz dich draußen an einen Tisch der vielen kleinen Restaurants und genieße mediterranes Flair an der Elbe.
Wie der Arm einer gigantischen Krake schlingt sich der breite Flussarm durch die Altstadt: Das Nikolaifleet gilt als Ursprung des Hafens und bildet den Übergang von der Altstadt zur Speicherstadt.
Schiefe Häuser an der Deichstraße - Nikolaifleet in der Hamburger Altstadt
Fleet ist der norddeutsche Begriff für Kanal. In der Altstadt sind leider nur noch wenige dieser alten Wasserläufe erhalten. Das Nikolaifleet ist definitv das Geschichtsträchtigste: Hier wurde im Jahre 1188 die erste kleine Hafenanlage gebaut. Sie gilt als Grundstein für die Entwicklung zur bedeutenden Hansestadt.
Entlang der Deichstraße kannst du mittelalterliches Hansestadtflair schnuppern. Schau dir die schiefen Häuser am Fleet an. Bemerkenswert: Am Sockel der alten Fachwerkhäuser erkennst du den Unterschied zwischen Ebbe und Flut.
Das war unsere Tour durch Innenstadt, Neustadt und Altstadt. Es bleibt spannend: Im nächsten Teil schauen wir uns in Hamburgs Hafencity und in der historischen Speicherstadt um.
Wasser, Klinkersteine und Beton umarmen sich zu einer imposanten Kulisse aus modernen Wohntürmen und historischen Kontorhäusern. Zwischendrin tuckern bunte Ausflugsdampfer durch die Kanäle - Hamburgerischer geht es nicht.
Imposanter Blick in die Hafencity - Rechts siehst du die Elphi - Foto: © Canetti
Der Stadtteil Hafencity liegt zwischen Innenstadt und Elbe. Er umfaßt die historische Speicherstadt und neu bebaute Gebiete, weiter nördlich. Wir starten unseren Rundgang in der Speicherstadt.
Wasserschloß in der Speicherstadt
Rotbraune Klinkersteine und verschlungene Kanäle: Die Speicherstadt besteht aus monumentalen Lagerhäusern, die über schmale Flußarme (Fleete) und Brücken miteinander verbunden sind.
Imposante Backsteinfassaden, verspielte Erker und kleine Türmchen: Bei einer Bootstour entdeckst du die Speicherstadt aus einer neuen Perspektive. Die gemütlichen Ausflugsboote mit Live-Kommentar schippern dich selbst durch die engsten Kanäle. Hier findest du eine Übersicht mit Angeboten.
Die Lagerhäuser entstanden Ende des 19. Jahrhunderts. Damals durften Waren nur im Hafengebiet zollfrei gelagert werden. Für den Bau der riesigen Lagerhallen wurden tausende Holzpfähle in den sumpfigen Boden gerammt - eine architektonische Meisterleistung.
Als Lager werden die alten Kontorhäuser kaum noch genutzt. Heute beherbergen die alten Speicher luxuriöse Büros, Restaurants und Touristenattraktionen. Seit 2015 gehört die Speicherstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Der Stadtteil bietet spannende Unterhaltung für Besucher aus der ganzen Welt. Attraktionen wie das Chilehaus, das Miniaturwunderland, der Hamburg Dungeon und das Gewürzmuseum sind echte Besuchermagneten.
Leg deinen Kopf in den Nacken und schau dir diese atemberaubende Skyline an. Die glitzernden Elbhilharmonie küsst den Himmel und moderne Wohntürme spiegeln sich auf dem Wasser.
Magellan-Terrassen in der Hafen-City
Unser Blick schweift von den Magellan-Terrassen über das Wasser, in Richtung Elbphilharmonie. Siehst du die Wahnsinns-Wohnungen auf der rechten Seite?
Luxus-Wohntürme zum Träumen - Was für New York die Billionaires’ Row am Central Park ist, ist für Hamburg das Elbufer in der HafenCity. In der ersten Reihe stehen die begehrtesten Luxus-Immobilien.
Der Ausblick auf die Elbphilharmonie ist gigantisch und hat seinen Preis: Im neu gebauten Hochhaus "The Crown" am Strandkai kostet der Quadratmeter durchschnittlich 18.000 Euro. In der obersten Etage befindet sich Hamburgs teuerste Wohnung.
Die gleiche Aussicht, wie aus den Luxus-Türmen, gibt es übrigens auch vollkommen kostenlos: Von der 37 Meter hohen Aussichtsterrasse "Plaza" in der Elbphilharmonie kannst du einen fabelhaften Blick auf Elbe, Hafen und Speicherstadt genießen.
Auf den breiten Stufen der Magellan-Terrassen beenden wir unsere Tour durch die Hafencity. Wir packen unsere mitgebrachten Stullen aus und beraten, wo es als nächstes hingeht. Auf nach St. Pauli - ist doch klar!
Bunt, laut und einzigartig. St. Pauli ist für sein berüchtigtes Nachtleben und die Rotlicht-Meile Reeperbahn bekannt. Doch der Stadtteil bietet viele weitere Highlights. In Teil 3 erfährst du alles über Hamburgs herzlichstes Viertel.
Die Landungsbrücken sind das Tor zu St. Pauli - Foto: © Oscity
Der Stadtteil St. Pauli liegt zwischen Altona und Neustadt. Ganz im Norden begrenzt von den alten Landungsbrücken an der Elbe, erstreckt er sich bis in den Süden zum Stadtpark Planten un Blomen.
An den Landungsbrücken startet die Linie 62 der Hamburger Verkehrsbetriebe (HVV). Die Fähren sind Hamburgs "Busse fürs Wasser". Sie eignen sich auch prima für eine kostengünstige Stadtrundfahrt mit spannenden Sehenswürdigkeiten. Die Fähren fahren alle 10 bis 15 Minuten und die Fahrt dauert ca. 30 Minuten.
Eine salzige Brise weht um deine Nase und die Möwen schreien um die Wette. Hier beginnt St. Pauli: An den Landungsbrücken, am Ufer der Elbe kannst du prima Kreuzfahrt- und Containerschiffe schauen und anschließend selbst zu einer Hafenrundfahrt starten.
Weiter Richtung Süden: Nur wenige Gehminuten vom Elbufer entfernt lockt die berüchtigte Vergnügungsmeile Reeperbahn mit schlüpfriger Unterhaltung und der großen Freiheit.
Die "Große Freiheit" - Berühmte Seitenstraße der Reeperbahn - Foto: © 4kclips
Silbersack, Rote Katze, Dollhouse und zur Ritze. Strip-Clubs auf der großen Freiheit, Bordelle in der Herbertstraße und legendäre Kneipen am Hans-Albers-Platz. In den Seitenstraßen der Reeperbahn haben schon dutzende Seemänner ihren letzten Taler verprasst.
Achim hat 32 Jahre lang als Kranführer am Hafen gearbeitet. Dann haben Computer ihn ersetzt: Frührente. Um nicht einzurosten trainiert er eine Jugend-Fußball-Manschaft aus dem Viertel. Die Jugendlichen schauen zu ihm auf und die Eltern sind ihm dankbar.
Einzigartig, laut, schrill und vor allem bunt - Street Art auf St. Pauli
Nach dem Training nippt Achim sein Feierabendbier in seiner Stammkneipe "Holsten-Schwemme". Jetzt gibt der Kiez etwas zurück: Die Leute hier sind seine Familie. Gerade weil es für viele Menschen nicht so einfach ist, halten die St. Paulianer zusammen.
Einwandererfamilien in dritter Generation, Studenten, Rentner, Sozialhilfeempfänger und Künstler. Die Bevölkerung ist so bunt wie die Graffitis an den Wänden. Hier findet jeder ein Zuhause.
Gentrifizierung ist die Kehrseite der Medaille: Das lebenswerte und zentrale Viertel gilt als chic und angesagt. Das lockt zahlungskräftige Mieter und Investoren. Ganz so schlimm wie in Berlin Kreuzberg ist es aber noch nicht.
Bei deinem Besuch kannst du dir folgende Highlights anschauen: Landungsbrücken, Alter Elbtunnel, Reeperbahn (Große Freiheit und Hans-Albers-Platz), Planten und Blomen (Park), Millerntorstadtion.
Im beliebten Stadtpark "Planten und Blomen" (Pflanzen und Blumen) beenden wir unsere Tour durch Hamburgs Lieblings-Kiez. Strengenommen gehört das Karolinenviertel auch noch zu St. Pauli. Aber weil es so cool ist, widmen wir ihm einen eigenes Kapitel: Es folgt Teil 4 mit Karoviertel und Sternschanze.
Grüne Hinterhöfe, individuelle Läden, charmante Cafés und bunte Bewohner. Das Karolinenviertel im Norden von St. Pauli ist Hamburgs Vorzeige-Hipster-Viertel. Hier erfährst du, was so besonders an diesem Stadtteil ist.
Die Marktstraße ist die Hauptstraße im Karolinenviertel
Lastenräder, Latte Macchiato und Lebensqualität: Kreuzberg in Berlin, De Pijp in Amsterdam oder Nørrebro in Kopenhagen. Jede Großstadt hat einen Stadtteil, der so angesagt ist, dass es den Bewohnern schon fast wieder zu viel ist.
Warum Hamburg regelmäßig in den Top 10 der lebenswertesten Städte landet, verstehst du spätestens, wenn du durch das Karoviertel spazierst. Familien, Künstler und junge Berufstätige fühlen sich hier pudelwohl.
Die Karopassage ist eine der schönsten Gassen im Viertel - Foto: © Rauter25
Wir steigen an der U3-Haltestelle Feldstraße aus und stehen schon mitten im lebhaften Getümmel. Heute haben wir uns das Karoviertel gleich für morgens vorgenommen. Aber erstmal gehen wir Frühstücken ins Café Klatsch in der Glashüttenstraße 17.
Frisch gestärkt starten wir unseren Shopping-Marathon. Entlang der Marktstraße warten unzählige, individuelle Läden und Boutiquen. Plattenläden, Vintage-Klamotten, ausgefallene Möbel und handgemachte Töpferwaren: Hier findest du garantiert ein Souvenir für zuhause.
Hinter jedem Hauseingang kann sich eine eigene Welt verbergen. Die Hinterhöfe sind das versteckte Herz des Karoviertels. Trau dich und schau rein! Hier zwei Adressen: Marktstraße 138, Glashüttenstraße 22.
Voller Begeisterung über unsere Shopping-Trophäen ziehen wir weiter, Richtung Sternschanze: Dieser Stadtteil hat seinen Namen von einer historischen Festung, die sternförmig gezackte Mauern hatte.
Sternschanze und Schanzenviertel
Die Sternschanze ist der flächenmäßig kleinste Stadtteil von Hamburg. Er grenzt im Süden an St. Pauli. Die Bewohner nennen ihre Heimat liebevoll das Schanzenviertel.
Coole Läden, Bars und Cafés - Das "Schulterblatt" ist das Herzstück des Schanzenviertels. Die Straße kam zu ihrem Namen, weil im 17. Jahrhundert ein Kneipenwirt das Schulterblatt eines Wals als Deko an die Wand hängte.
Bunt und revolutionär: Die Rote Flora am Schulterblatt
Alles was wir dabeihaben ist ein Zettel mit ein paar Straßennamen, die uns unser alter Kumpel aus Hamburg empfohlen hat: Schulterblatt, Schanzenstraße, Susannenstraße und Bartelsstraße. Skateboards rattern übers Pflaster, es duftet nach Kaffee und lautes Lachen schallt aus einer Bar. Plötzlich stehen wir vor einem buntbemalten Gebäude. Jetzt packt uns die Neugier.
Das ehemalige Theater ist heute ein symbolträchtiges Kulturzentrum. Die bemalte Fassade ist ein lebendiges Mosaik aus politischen und künstlerischen Botschaften. Für die alternative Szene Hamburgs ist sie ein unverzichtbarer Teil des Viertels mit einer bewegten Geschichte.
Wir drehen uns um und führen unseren Blick die Straße entlang: Das muss das Schulterblatt sein! Wie Perlen an einer Kette reihen sich Cafés und Street-Food-Läden aneinander. Leckeres Eis bei Manolya oder koreanische Leckereien bei YONG korean? Echt schwer, sich zu entscheiden. Wir müssen auf jeden Fall nochmal herkommen.
Langsam wird es dunkel. Wir schnappen uns einen dieser Elektroroller und brettern Richtung Altona. Der Sonnenuntergang am Wasser soll dort wunderschön sein.
Spannende Architektur am Holzhafen, imposante Villen an der Elbchaussee und ein beliebter Stadtstrand in Ottensen: In Teil 5 stellen wir Hamburgs gediegenen Stadtteil Altona vor und verraten, wo es die schönsten Sonnenuntergänge gibt.
Ein massives Stück Hamburg - Der Kristall-Tower am Holzhafen in Altona
Kaum zu glauben, aber bis 1938 war Altona eine eigene kleine Stadt. Um 1664 erhielt Altona das Stadtrecht vom König. In den folgenden Jahrzehnten wuchs aus dem verschlafenen Fischerdorf an der Elbe eine fortschrittliche und erfolgreiche Stadt, die sogar Hamburg Konkurrenz machte.
Eine laue Sommernacht: Du hast einen Caipirinha in der Hand und der Duft von Zitrone und Minze kitzelt deine Nase. Wenn alle Plätze besetzt sind, lümmel dich einfach auf den Bordstein und beobachte das Nachtleben. Die legendäre Bar Aurel im Stadtteil Ottensen bietet eine tolle Möglichkeit, den echten Vibe von Altona zu spüren.
Noch heute fühlt sich Altona oft wie eine Kleinstadt an. Hier würde es mich nicht wundern, wenn morgens jemand im Bademantel beim Bäcker ansteht.
Hamburg auf entspannt - Cornern vor der Bar Aurel in Ottensen
Buntes Kontrastprogramm zu den verschlafenen Straßen im Norden von Altona bietet der trubelige Fischmarkt am Kai der Altstadt. Hier erleben Besucher aus der ganzen Welt ein Stück echtes Hamburg mit witzigen Marktschreiern und Fisch in bester Qualität.
Früh morgens auf dem Fischmarkt in Altona - Foto:© Daniel Wussow
Wenn du die Marktschreier auf dem Fischmarkt einmal live erleben möchtest, musst du früh raus. Der Markt findet jeden Sonntag statt. Er startet schon um 5 Uhr morgens und geht nur bis 9:30 Uhr (Von November bis März: 7 bis 9:30 Uhr).
Ein paar Schritte weiter, Richtung Osten, liegt der alte Holzhafen. Er gilt als das älteste noch erhaltene Hafenbecken Hamburgs und versorgte die Menschen mit Lebensmitteln und Baustoffen. Auf der Terrasse der Seemannskneipe Schellfischposten gönnen wir uns eine Pause.
Wir leihen uns einen Elektroroller und düsen immer weiter am Ufer entlang: Jetzt beherrschen imposante Bürogebäude die Skyline. Das Elbufer in Altona dient als repräsentative Adresse für noble Restaurants und kreative Agenturen.
Atemberaubender Ausblick vom Dockland in Hamburg-Altona
140 Stufen führen auf die Dachterrasse des futuristischen Bürogebäudes Dockland. Dessen Architektur ist einem Kreuzfahrtschiff nachempfunden. Von dort hast du einen gigantischen Rundumblick: Der Containerhafen gegenüber, das Kreuzfahrtterminal gleich darunter und ganz weit hinten: Die Elbphilharmonie.
Den schönsten Blick und die beste Stimmung hast du, wenn du ein bis zwei Stunden vor Sonnenuntergang kommst. Dann werden übrigens auch deine Fotos am schönsten. Heute geht die Sonne um unter*.
Stell dir Altona wie ein Sandwich vor: Die Elbe und Ottensen sind die Brotscheiben. Dazwischen liegt eine saftig grüne Schicht mit bezaubernden Parks und Villen.
Vom Elbufer aus führen verschlungene Pfade durch den Hafenpark, hinauf zum Altonaer Balkon. Auch diese Aussicht lässt uns staunen: Ein unvergleichlicher Blick auf den Containerhafen mit seinen charakteristischen Kränen.
Altonaer Balkon - Grünanlage mit fantastischem Blick auf die Elbe
Auf zum letzten Stop in Altona: Vom hohen Elbufer steigen wir die Elbtreppe hinab, in Richtung Museumshafen Oevelgönne. Das ist ein Liegeplatz für historische Boote und Museumsreife Traditionsschiffe.
Die Gegend um die Övelgönne eignet sich prima zum Abschalten und Flanieren. Fischbrötchen, Feierabendbier und Schiffe beobachten: Viele Hamburger lassen den Tag am nahegelegenen Elbstrand ausklingen.
Sonnenuntergang und Schiffe beobachten am Elbstrand - Foto: © Lapa Smile
Für heute ist Feierabend. Wir suchen uns ein Plätzchen in der Strandperle. Das ist ein zwangloses Strandrestaurant, direkt an der Elbe. Herrlich - Der Himmel färbt sich rosa und ein riesiges Containerschiff gleitet vorbei.
Das war unser großer Überblick zum Stadtteil Hamburg-Altona. Im nächsten Teil erfährst du alles zu Hamburgs Nobelvierteln und wo du nachts lieber nicht alleine langgehen solltest.
Es sind die Narben im Gesicht einer Metropole: Dort wo die Ränder der Gesellschaft mit den Lichtern der Stadt kollidieren, entstehen Brennpunkte. In diesem Abschnitt erfährst du, welche Stadtteile du nachts lieber meiden solltest.
Gefährliche Stadtteile in Hamburg - Die David-Wache auf St. Pauli
Wohlstand und Elend liegen oft sehr nahe beieinander. In den schmuddeligen Gassen der Problemviertel treffen Lebensgeschichten aufeinander, die von Herausforderungen und Widerstandsfähigkeit, von Verlust und Hoffnung zeugen.
In Hamburgs sozialen Brennpunkten leben Menschen, die am Rand der Gesellschaft stehen: Arbeitslose, Alleinerziehende, Menschen mit Suchterkrankungen. Gleichzeitig sind Viertel wie St. Georg auch Heimat für Kreative, Studenten und alteingesessene Hamburger, die hier seit Generationen leben und sich mit ihrem Viertel identifizieren.
Verhalte dich zurückhaltend und umsichtig. Wenn du von fremden angesprochen wirst, einfach ignorieren und weitergehen. Wenn du dich nicht sicher fühlst, gehe an einen Ort, wo viele Menschen sind.
Im Vergleich zu vielen Stadtvierteln in den USA sind deutsche Problemviertel sicherer und weniger von Gewaltkriminalität geprägt. Die Polizeipräsenz und soziale Einrichtungen sorgen dafür, dass du dich als Besucher grundsätzlich sicher fühlen kannst. Trotzdem solltest du einige Ecken meiden, besonders wenn du nachts alleine unterwegs bist:
Kein Viertel spiegelt die Ambivalenz zwischen Liebe und Hass besser wieder als St. Georg. Dieser Stadtteil erstreckt sich vom Hauptbahnhof bis zur Außenalster und bildet ein lebendiges, kulturell vielfältiges Stadtviertel östlich des Hamburger Zentrums.
Der Stadtteil St. Georg beginnt hinter dem Hauptbahnhof - Foto: © JP Hintze
Licht und Schatten in einer Straße vereint: Mitten in St. Georg spannt sich der 800 Meter lange Steindamm, wie mit dem Lineal gezogen, vom Hauptbahnhof bis zum Lohmühlenpark.
Alkoholiker brüllen in Hauseingängen, Junkies konsumieren offen auf der Straße und illegale Prostituierte bedrängen die Passanten: Der obere Teil des Steindams ist rau und kalt. Die Polizei ist dort stark engagiert, um die Ordnung zu wahren und den Herausforderungen zu begegnen, die durch Armut und soziale Missstände entstehen.
Wenn du etwas weiter gehst, gelangst du in den hinteren Teil des Steindamms. Dort herrscht eine viel ruhigere Atmosphäre: Baklava-Bäckereien, Brautmodengeschäfte, Gemüseläden, Dönerläden und exotische Restaurants.
St. Georg ist das multikulturelle Herz von Hamburg - Foto: © JJFarq
St. Georg ist ein Spiegelbild von Hamburgs gelungener Integration. Mit einer Bevölkerung von etwa 12.000 Einwohnern, von denen rund 40% einen Migrationshintergrund haben, ist das Viertel ein tolles Beispiel für das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen.
Viele der Geschäfte am Steindamm sind das Lebenswerk von Migranten, die oft mit bescheidenen Anfängen, hier florierende Unternehmen aufgebaut haben. Insgesamt ist St. Georg ein lebendiges, dynamisches Viertel, das sowohl die Narben als auch die pulsierende Schönheit Hamburgs zeigt.
Wenn du dich für Hamburgs dunkle Seite interessierst, ist diese Tour genau richtig für dich. Goldener Handschuh, Reeperbahn und die legendäre Ritze: Ein authentischer Guide führt dich zu den Original-Schauplätzen aus St. Paulis düsterer Vergangenheit. Verbrecher-Rundgang bequem online buchen.
Bleib dran: Im nächsten Teil hüpfen wir wieder auf die sonnige Seite des Lebens. Dort wo die Reichen und Schönen leben, warten mondäne Villen und prachtvolle Paläste.
Du schlenderst durch Straßen, die von prächtigen Villen gesäumt sind, blickst auf sattgrüne Parks und spürst das Flair von Eleganz und Geschichte – willkommen in den Nobelvierteln Hamburgs. Komm mit auf unsere Reise durch die exklusivsten Ecken der Hansestadt.
Blankenese - Das Nobelviertel mit der höchsten Millionärsdichte
Die Versandhaus-Erben Michael und Alexander Otto und der Optiker-König Günther Fielmann sind nur zwei Beispiele für superreiche Hamburger: Im Stadtgebiet leben geschätzt 11 Milliardäre und über tausend Einkommensmillionäre.
Selten wird der Reichtum offen zur Schau gestellt. Die Reichen und Schönen verbergen ihren Wohlstand hinter dichten Hecken und meterlangen Auffahrten. Hier sind unsere top 5 Nobelviertel die für ihren Charme, ihre Exklusivität und ihren historischen Wert bekannt sind:
Den Hamburgern scheint es gut zu gehen, denn das war nur eine kleine Auswahl an gehobenen Wohnvierteln in Hamburg. Rotherbaum, Pöseldorf, Nienstedten, Hohenfelde, Uhlenhorst und Groß Flottbek: Die Liste ließe sich noch um viele Orte erweitern.
Wenn ja solltest du das nötige Kleingeld mit bringen. Hamburgs teuerste Villa an der Elbchaussee 223 kostet 27,5 Millionen Euro. Für eine elegante Stadtwohnung in der Hafencity musst du bis zu sieben Millionen hinblättern. Hamburger Häuser und Wohnungen schaffen es regelmäßig in die top 10 Listen der teuersten Immobilien Deutschlands.
Die elegante Stadtvilla mit sagenhaftem Blick über die Elbe wurde liebevoll renoviert und in ein exclusives Boardinghouse verwandelt. Im Elbcottage am am Süllberg kannst du ein paar Tage inmitten von Hamburgs schönstem Viertel genießen. Ein Doppelzimmer gibt es schon ab hundert Euro.
Lies weiter: Im letzten Abschnitt verraten wir unsere Lieblingsviertel und geben Tipps, wo du als Besucher übernachten kannst, um die Stadt mit all ihren Facetten zu erleben.
Die Eleganz von Blankenese, die Dynamik der HafenCity und das bunte Schanzenviertel als kulturelles Herz der Stadt: Jeder Winkel erzählt eine eigene Geschichte. Unsere Liebeserklärung an Hamburg nähert sich dem Ende: Respekt, wenn du es bis hierher geschafft hast.
Sonnenuntergang über der Sternschanze
Hamburgs Viertel sind lebendig und vielseitig wie die Wellen auf der Elbe. Bei unserem Streifzug haben wir in jedem Stadtteil etwas besonderes entdeckt. Aber da wir uns ja irgendwie entscheiden müssen, hier unsere Top drei:
Wie versprochen, zum Schluss noch unser Tipp zum Übernachten: Wenn wir uns für einen Ort entscheiden müssten, wo wir unser Zelt für einen kurzen Städtetrip aufschlagen, wäre das St. Pauli. Dort findest du viele preisgünstige Unterkünfte und die schönsten Sehenswürdigkeiten sind nur einen Steinwurf entfernt.
Lade unseren kostenlosen Stadtplan als PDF herunter. Auf der übersichtlichen Karte findest du alle wichtigen Bezirke, Sehenswürdigkeiten und Straßen in der Innenstadt von Hamburg.
Danke fürs Lesen! Das war unser großer Überblick über die Stadtviertel der Hansestadt. Dieser Artikel wird übrigens bald erweitert, denn mit dem neuen Ortsteil Oberbillwerder entsteht gerade Hamburgs 105. Stadtteil. Hast du noch Fragen? Dann schreibe einen Kommentar.
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